Wasserschutztag Live oder Digital
13. November 2025
09:30 - 13:00 Uhr
Wasser-Wald-Zentrum Schortens

Tage
Stunden
Minuten

Wald schützt Wasser

Die Anmeldung ist geschlossen, es sind nun alle Plätze ausgebucht

Sauberes Trinkwasser - Unser Gemeinsamer Anspruch ​

Wasserschutztag 2025

„Wald schützt Wasser“

Unter diesem Motto steht die diesjährige Veranstaltung.

Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen beleuchten das Thema und diskutieren in der sich den Vorträgen anschließenden Podiumsdiskussion „Was muss sich ändern, damit das Grundwasser auch in Zukunft sauber bleibt?

Wir laden Sie herzlich in das Wasser-Wald-Zentrum Schortens ein.     

Unsere Redner

Olaf Zander
Chancen und Grenzen waldbaulichen Handelns für den Grundwasserschutz

Welche Möglichkeiten hat grundwasserschutzorientierte Waldbewirtschaftung im Rahmen des niedersächsischen Kooperationsmodells und kann man damit wirkungsvolle Effekte erzielen. Wann sind begrenzte Mittel für Freiwillige Vereinbarungen auch im Wald sinnvoll eingesetzt und warum.
Olaf Zander beleuchtet diese Fragen am Beispiel der über 30jährigen land- und forstwirtschaftlichen Kooperation im WSG Fuhrberger Feld.

Zur Person:
  • Studium der Forstwirtschaft in Göttingen (1992-1996)
  • Zusatzberatung Forstwirtschaft im Fuhrberger Feld (1996-2019)
  • Seit 2019 Forstbetriebsleitung der enercity AG
Dr. Jan Evers
Schützt Wald Wasser?
Stickstoffstatus und -Bilanz in der Bodenlösung am Datensatz der Bodenzustandserhebung im Wald

Die Nitratkonzentrationen in der Bodenlösung an den Stichprobenpunkten der Bodenzustandserhebung im Wald (BZE) in Niedersachsen werden für die erste (1990) und zweite (2006) BZE im Wald vorgestellt. Es wird der Frage nachgegangen, ob sich regionale Muster zeigen und diese mit der Stickstoffdeposition im Zusammenhang stehen. Die Bilanz über die Nitratausträge mit dem Sickerwasser, der Bestandesaufnahme und Denitrifikantion einerseits und dem Stickstoffeintrag andererseits wird aufgestellt und dem Stickstoffvorrat im Boden gegenübergestellt. Speichern unsere Wälder Stickstoff oder geben sie ihn frei?

Untersuchungsergebnisse aus intensiven Versuchen im Monitoring, Erstaufforstungen und Kalamitätsflächen geben ergänzende Einblicke in den Stickstoffhaushalt von neuen Wäldern und Störungen von alten Wäldern in Folge des Klimawandels.

Zur Person:
  • Forstwissenschaftliches Studium in Göttingen und Referendariat in Niedersachsen
  • 1992-2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Niedersächsischen Forstlichen Versuchsanstalt in der Abteilung Umweltkontrolle mit Schwerpunkt Wald– und Bodenzustandserhebung
  • 2001 Promotion „Stoffhaushalt und Waldbautechnik bei Erstaufforstungen ehemals
    landwirtschaftlicher Nutzflächen“ Georg-August-Universität Göttingen
  • 2005-2006 Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft, Institut VII Waldökologie und Waldinventuren in Eberswalde zur Konzeption und Vorbereitung der zweiten Bodenzustandserhebung im Wald
  • Seit 2006 Inventurleiter der Bodenzustandserhebung im Wald für die Länder Niedersachsen, Hessen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein an der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt
Dr. Kilian Loesch
„Auswirkungen von Waldumbaumaßnahmen auf die Sickerwassermenge und -güte in Nordwestdeutschland"

Durch die jahrzehntelange Luftschadstoffbelastung (Schwefeldioxid, Stickoxiden und Ammoniak) haben sich große Mengen von Säuren und Stickstoff in den Waldböden angereichert. Während die atmosphärischen Schwefelbelastungen in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zurückgingen, gefährden hohe Stickstoffeinträge immer noch Waldböden und das dort entstehende Sicker- und Grundwasser. Gleichzeitig nimmt die Intensität und Häufigkeit von Witterungsextremen, die sowohl die Wasser- als auch die Forstwirtschaft betreffen, stetig zu. Dies führt einerseits zu längeren Trockenphasen, andererseits treten Phasen mit Wasserüberschuss auf. Der Wald fungiert im Landschaftswasserhaushalt als Regulator und Puffer, aber auch als Verbraucher. Der Vortrag zeigt anhand regionaler Beispiele auf, welche Rolle Waldumbau bei der Steuerung von Menge und Qualität des unter Wald gebildeten Sickerwassers spielt.

Zur Person:
  • Studium der Geographie mit Schwerpunkt Hydrologie und Meteorologie an der LMU in München (2011 bis 2017)
  • Promotion an der Universität Oldenburg zum Thema „Auswirkungen von Waldumbau auf die Sickerwassermenge unter Wald in Nordwestdeutschland“ (2018 bis 2023)
  • seit 2018 Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen
  • Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der Schnittstelle von Wasserschutz/Forstwirtschaft/Landwirtschaft sowie in den Bereichen Immissions- und Umweltschutz
Stefan Grußdorf
"Gesunde Wälder für unser Wasser"

Ich zeige die Entwicklung unserer Kooperation von 1989 bis zum Vertrag 2019 und gebe einen praxisnahen Einblick in unsere Vorgehensweise bei Ackeraufforstungen.

Zur Person:
  • Jahrgang 1969
  • Lehre zum Forstwirt
  • Studium Forstwirtschaft in GÖ
  • diverse Funktionen
  • Laufbahnaufstieg
  • Betriebsdezernent im Forstamt Ahlhorn seit 2013
  • 2021-2022 Forstamtsleiter im Forstamt Neuenburg
  • seit 10/2022 Forstamtsleiter im Forstamt Ahlhorn
Dr. Mark Winter
Industrieverband Agrar e. V., Frankfurt am Main
„Pflanzenschutz von Morgen – Ein Zwiespalt zwischen Reduktionszielen, Wirkstoffverlusten und Ertragssicherung“

Welches Potential hat C-Sequestrierung in der Landwirtschaft für den Klimaschutz? Was ist überhaupt C-Sequestrierung im Boden und Biomasse? Welche Maßnahmen schaffen Humusaufbau? Welche Synergien zwischen Klimaschutz und anderen Umweltzielen können zur Entwicklung einer nachhaltigen und klimafreundlichen Landwirtschaft genutzt werden?

Forschungsergebnisse auf nationaler Ebene mit der Bodenzustandserhebung Landwirtschaft und auf europäischer Ebene mit dem Programm EJP Soil zeigen die komplexen Zusammenhänge zwischen Klimaschutz in der Landwirtschaft, Bodenfruchtbarkeit und Klimaanapassung.

Gentsch-e1708293540510.png
Dr. Norman Gentsch
Leibnitz-Universität Hannover
"Funktionen von Humus und Bodenleben für die Wasserverfügbarkeit"

Der Bodenwasserhaushalt wird größtenteils von den naturräumlichen Gegebenheiten bestimmt, auf die wir wenig Einfluss haben. Dennoch stehen uns bei der Bodenbewirtschaftung eine Reihe von Stellschrauben zur Optimierung der Pflanzenwasserversorgung zur Verfügung. Bodenorganismen und Pflanzen sind die wichtigsten Regulatoren für Porenvolumen und Bodenstruktur. Diese Regulatoren lassen sich über Fruchtfolge organische Düngung und Bodenbearbeitung steuern.

Beste-e1708293382852.jpg
Dr. Andrea Beste
Büro für Bodenschutz & Ökologische Agrarkultur
"Klimaangepasste Landwirtschaft - Dss Bodenleben steht im Vordergrund"

Für ein klimaangepasstes Bodenmanagement kommt es vor allem darauf an, das Bodenleben und damit die Bodenstruktur zu fördern. Hier sind vor allem Bioporen wichtig für die Wasserspeicherung. Beispiele aus der Praxis zeigen, wie sich Betriebe mit einem angepassten Bodenmanagement auf Klimaextreme vorbereiten

Sonja_Dreymann_Foto.jpg
Dr. Sonja Dreymann
Agrarberatung Pflanze & Boden
"Boden unter regenerativer Landwirtschaft"

Wie kann das Anbauverfahren der Regenerativen Landwirtschaft zum Wasserschutz beitragen und welche Aspekte sind dabei wichtig für konventionell und für ökologisch wirtschaftende Betriebe?

Jan-Cropp-e1708293803342.jpg
Jan-Hendrik Cropp
under_Cover GbR
"Bodenbearbeitung und Mulchsysteme für den Humusaufbau und die Wasserhaltekapazität"

Die Klimakrise verlangt Böden, die Starkniederschläge schnell aufnehmen und speichern; nur so können wir unsere landwirtschaftlichen Erträge auch  zukünftig sichern. Gut geeignet sind humusreiche Böden, sie puffern zumeist auch effektiv Nährstoffe und verhindern, dass diese unproduktiv auswaschen. Wasserschutz und stabile Erträge können also Hand in Hand gehen. Welche Anbausysteme können die oben genannten Ziele erreichen? Garekonservierende Bodenbearbeitung, Zwischenfrüchte in Kombination mit Direktsaat / No-Till sowie Mulchsysteme und Untersaaten sind Beispiele aus der Praxis und können dazu anregen, erste Maßnahmen im eigenen Betrieb zu ergreifen.

thomas_steinmann_alle-freigaben-1-scaled-e1708293857771.jpg
Dr. Thomas Steinmann
Agravis
"Projekt Zukunft Erde - Mit Agravis Böden verbessern"

Praxisbeispiel aus dem Projekt „Zukunft Erde“ der Agravis Raiffeisen AG – Bodenverbesserung und Humusaufbau mit Agravis.

Sauberes Wasser – unser gemeinsamer Anspruch

Einladung

zur OOWV-Fachveranstaltung „Wald schützt Wasser“

Wald erfüllt eine wichtige Funktion für den Schutz unseres Grundwassers. Für unsere Wasserressourcen und unser zukünftiges Trinkwasser stufen Wasserversorger Waldflächen als sehr positiv ein: Das Risiko für erhöhte Konzentrationen von Nitrat und von ausgewaschenen Bestandteilen von Pflanzenschutzmittel wird als vergleichsweise gering bewertet. Man spricht auch vom „Grundwasserschutzwald“. Doch diese
Schutzwirkung wird beeinträchtigt. In den letzten Jahrzehnten waren Waldflächen zunehmend durch atmosphärische Nährstoff- und Säureeinträge einer hohen Belastung ausgesetzt. Insbesondere Nadel-waldflächen tragen nicht mehr ausreichend zur Verdünnung der Nitratkonzentration im Grundwasser bei.

Der OOWV setzt daher seit über 30 Jahren bei der Umsetzung seines Grundwasserschutzkonzepts auf den Waldumbau. Vor allem die Aufforstung mit standorttypischen Laubwaldarten ist eine Maßnahme, die wir in dieser Schutzkategorie bevorzugt durchführen. Dafür arbeiten wir eng mit Partnern aus der Forstverwaltung und der Wissenschaft zusammen.

Die Gefährdung für Sickerwasser unter Waldflächen hat sich durch Luftreinhaltemaßnahmen deutlich reduziert. Nun stehen jedoch im Forstmanagement zunehmend andere Herausforderungen im Vordergrund: Der Klimawandel hat einen starken Einfluss auf Wälder und der Druck wächst, den Umbau von Wäldern mit zukünftig größerem Laubwaldanteil voranzutreiben.

Aber was bedeutet dies für den Stoffumsatz im Boden und die Grundwasserqualität?

Programm ab 9:30 Uhr

Moderation: Dr. Tanja Busse

Begrüßung

Karsten Specht, Geschäftsführer OOWV

Gesunde Wälder für unser Trinkwasser

Kooperation zwischen OOWV und Landesforsten als Erfolgsmodell für den Grundwasserschutz
Stefan Grußdorf, Niedersächsische Landesforsten

Schützt Wald Wasser?

Stickstoffstatus und -bilanz in der Bodenlösung am Datensatz der Bodenzustandserhebung im Wald
Dr. Jan Evers, Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt

Auswirkungen von Waldumbaumaßnahmen auf die Sickerwassermenge und -güte in Nordwestdeutschland

Dr. Kilian Loesch, Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Möglichkeiten und Grenzen mit Waldbewirtschaftung wasserwirtschaftliche Ziele im Wasserschutzgebiet Fuhrberger Feld zu beeinflussen

Olaf Zander, Enercity

Was muss sich ändern, damit das Grundwasser auch in Zukunft sauber bleibt?

Gesunder Wald hat einen Einfluss auf die Güte und Menge des Grundwassers. Welche Möglichkeiten stehen Wasser- und Forstwirtschaft zur Verfügung, um zukünftige Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der Grundwassergüte durchzuführen? Sind die Rahmenbedingungen ausreichend oder welche
Forderungen müssen an die Politik gestellt werden?

Gemeinsam diskutieren die Referenten mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Ende der Veranstaltung ca. 13:00 Uhr

Jetzt einen Platz sichern

Die Plätze der Präsenzveranstaltung sind auf maximal 50 begrenzt. 

Hinweis: Alle Plätze vor Ort sind ausgebucht. Die Veranstaltung kann im Livestream verfolgt werden.

Die Anmeldung ist geschlossen, es sind nun alle Plätze ausgebucht